Prof. Kurt Rosenkranz

Das bin ich, Anfang der 1950er-Jahre auf einem Kurzurlaub am Wörthersee. Meine Mutter bat mich nach dem Krieg, 1947 kamen wir aus dem Internierungslager in Karaganda nach Wien zurück, mein letztes Jahr, dass mir zur Matura fehlte, extern nachzuholen, aber ich war völlig aus der Bahn geworfen. Ich war 1938 mit meinem Bruder Herbert und meinen Eltern, Michael und Mircia Rosenkranz [geb. Kesten] aus Wien geflohen und nach dem Krieg ein Zerrissener. Ich war hungrig nach Leben. Ich bin ja den Russen unendlich dankbar, dass sie mein Leben, das meiner Eltern und meines Bruders retteten. Aber sie hatten mir auch die Freude an der Arbeit genommen. Denn, wenn man als Jugendlicher etwas unter Zwang machen muss, und das war viele Jahre im Internierungslager so, dann wird einem die Lust und Freude an der Arbeit genommen.