Lucia Treister und Alfred Heilmann auf einem Ball der Vereinigung jüdischen Hochschüler

Das sind mein späterer Mann und ich auf einem Ball der Vereinigung jüdischen Hochschüler.

Als ich in der siebenten Gymnasialklasse war, ist mein späterer Mann, Alfred Heilman, eines Tages vor unserer Tür gestanden.

Er wollte meine Mutter besuchen. Geboren war er in Lemberg, überlebt hat er in der Sowjetunion, eine Zeitlang als Soldat der Roten Armee.

Nach dem Krieg fand er seine Geschwister wieder und sie wollten gemeinsam über Wien nach Südamerika auswandern.

Während der Zeit des Wartens auf die Einreisegenehmigung in der polnischen Stadt Beuthen, fand mein Mann eine Arbeit als Kellner in einem kleinen Kaffeehaus.

Ungefähr ein Jahr blieben sie in Beuthen, dann fuhren sie alle nach Wien. Wien war damals für viele Flüchtlinge eine Zwischenstation zwischen der alten und der neuen Heimat.

Als mein Mann sich vom Besitzer des Kaffeehauses verabschiedete und sagte, dass er nach Wien fahre, sagte der:

Oh, wenn du nach Wien fährst dann sei so gut, ich habe dort eine weitläufige Cousine, grüße sie und erzähl ihr von mir. Diese Cousine war meine Mutter.