Alfred Kohn in Hirschbach

Das ist mein Vater in Hirschbach, im Waldviertel. Zwei Tage kam er jedes Jahr, wenn wir, meine Großmutter und ich, drei Monate, meine Mutter einen Monat, auf Sommerfrische in Hirschbach waren. Mehr Zeit hatte er nicht, er musste das Geschäft führen. Mein Vater ging dann die ganzen zwei Tage spazieren. In Hirschbach waren kleine Seen, in denen wurden Karpfen gezüchtet. Er war ein strenger, verschlossener Mensch, der seine Gefühle nie zeigte, jedenfalls uns Kindern nicht. Einmal sah ich eine Träne, als er mich zum Bahnhof in Wien brachte und ich nach Nisko [Polen] fuhr. Wir sahen uns, ohne es zu wissen, das letzte Mal.