Dr. Otto Suschny als Mitarbeiter der jüdisch-historischen Dokumentation

Das bin ich mit den Mitarbeitern der jüdisch - historischen Dokumentationstelle. Eines Tages hatte ich einen Freund getroffen. Wir waren schon als Kinder befreundet, und unsere Mütter waren auch befreundet. Er hat bei der jüdisch - historischen Dokumentation gearbeitet. Offiziell ging es um Dokumentation, inoffiziell wurden Kriegsverbrecher gejagt. Ich wurde aufgenommen. Wir nahmen Zeugenaussagen von Leuten auf, die in Polen im Ghetto oder in Lagern waren, und die über Personen, die Juden umgebracht hatten, oder geholfen hatten, Juden umzubringen, berichten konnten. Diese Arbeit war überaus wichtig, und ich habe sie sehr gern gemacht. Tadek Frydman war der Chef dieser Organisation. Insgesamt haben wir bestimmt 50 bis 100 Leute hinter Gitter gebracht. Leider nicht auf Dauer, aber doch für einige Zeit.