Dr. Walter Rosner und seine Schwester Paula Bizberg

Das bin ich mit meiner jüngeren Schwester Paula in Wien. Paula hat sich immer um mich gekümmert, und es ist ein sehr enges Verhältnis entstanden. Das ist bis heute so geblieben, obwohl sie seit den 1960er-Jahren in Mexiko lebt. In der Volksschule in Wien hatte ich nicht nur jüdische Freunde. Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der Antisemitismus selbstverständlich war, er hat zum täglichen Leben gehört. 1934 bin ich in die Mittelschule in der Albertgasse im 8. Wiener Gemeindebezirk gekommen. Religionsunterricht war, und ist auch heute, Teil des regelmäßigen Unterrichtes. Da es genügend jüdische Schüler gab, war der Religionslehrer ein Mitglied des Lehrkörpers. Im Religionsunterricht haben wir Hebräisch gelernt. Mein Religionslehrer war Zionist, er hat versucht, uns auch das moderne Hebräisch beizubringen, aber er war kein guter Pädagoge. Ich kann aber trotzdem heute noch ein wenig Hebräisch.