Trauschein von Jenö und Vera Eisenberger

Das ist der Trauungsschein von mir und meiner Frau Vera Eisenberger [geborene Schwartz] aus dem Jahr 1964.

Ich habe meine Frau in Israel kennengelernt. Sie erzählte mir, dass sie während des Studiums nicht genug Geld hatte, und da hat sie sich verpflichtet, immer am Ulpan [Schule für hebräische Sprache] Hebräisch zu unterrichten, jedes Jahr eine oder zwei Wochen im Sommer.

Und das war gerade eine solche Woche, wo sie in Tel Aviv unterrichten musste. Ich war dort in Tel Aviv und traf mich jeden Tag mit ihr.

Später kam sie dann nach Wien zu ihrer Freundin, die damals hier an der Botschaft war.

Beim dritten oder vierten Mal sagte ich ihr: ,Lass' uns heiraten'. Sie antwortete:

,Okay, wann?' ,Mittwochs mache ich den Laden sowieso mittags um eins zu, machen wir die Trauung um drei. Gut?' Und dann sagte sie mir: ,Aber ich will, dass du es weißt, ich bin hundertprozentig koscher'.

Ich sagte: ,Mich stört das nicht.' Sagte sie: ,Aber ich will, dass in der Küche Milchiges und Fleischiges getrennt ist.'

Sagte ich: ,Mich stört das nicht.' ,Am Schabbat mach' ich aber keinen Schritt aus der Wohnung'. ,Auch das stört mich nicht'. Sie sagte noch ein paar solche Sachen.